Bodhi: Unterschied zwischen den Versionen

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== Nirvana ==
== Nirvana ==
Nirvana ist ein im [[Nirvana_Upanishad|Hinduismus]], im Shivaismus, im [[Jainismus|Jainismus]] und im [[Buddhismus]] verwendetes Wort.<br>,
Nirvana ist ein im [[Nirvana_Upanishad|Hinduismus]], im Shivaismus, im [[Jainismus|Jainismus]] und im [[Buddhismus]] verwendetes Wort.
Nirvana(Pali Nibbana) entspricht im [[Buddhismus]] dem Zustand der vollständigen Erleuchtung. Das Nirvana entspricht aber nur bedingt der [[Sunyata|großen Leere]], die es eigentlich nicht benötigt, und die darüber hinaus geht. Diese wird  im Parinirvana (in Wahrheit) weiter überschritten. [[Nagarjuna]] setzt es in seinem [[Yuktiṣaṣtikā]] nach hinten und betont die [[Sunyata]].
Nirvana(Pali Nibbana) entspricht im [[Buddhismus]] dem Zustand der vollständigen Erleuchtung. Das Nirvana entspricht aber nur bedingt der [[Sunyata|großen Leere]], die es eigentlich nicht benötigt, und die darüber hinaus geht. Diese wird  im Parinirvana (in Wahrheit) weiter überschritten. [[Nagarjuna]] setzt es in seinem [[Yuktiṣaṣtikā]] nach hinten und betont die [[Sunyata]].



Version vom 28. Juni 2016, 12:46 Uhr

Bodhi bedeutet wörtlich Erwachen und wird auch mit Erleuchtung übersetzt. Voller Erleuchtung entspricht der Nirbikalpa-Samadhi des Yoga(Einheit mit dem Brahman) bzw. das Nirvana(Nibbana) mit dem Samyaksambodhi (Sanskrit: samyaksambodhi; Pali: sammāsambodhi).

Theravada

Im Theravada wird Bodhi als ein plötzlicher Durchbruch des Erfassens der wahren Natur der Dinge aufgefasst, evtl. auch erst nach langen Übungsweg.
Mit Bodhipakkhiyadhamma[1] werden hier die 37 notwendigen Dinge zur Erleuchtung bezeichnet, wie sie in der Längeren Lehrrede an Sakuludāyin (Mahāsakuludāyi Sutta) der Mittleren Sammlung (Majjhima Nikāya, Sutta 77) erwähnt werden.

Vajrashila in Bodh Gaya wo Buddha unter dem Bodhi Baum saß

Das Theravada unterscheidet drei Arten von Bodhi

  1. Savaka-Bodhi (Arahat, Arhat) als Schüler eines spirituellen Lehrers
  2. Pacceka-Bodhi (Pratyeka-Buddha - Einzelerwachter) - ohne Unterweisung durch einen Lehrer.
  3. Samma-Sambodhi (Samma-Sambuddha - Vollkommen Erwachter) ist die höchste Form des Bodhi durch eigene Kraft

Jnanalokalamkara Sutra

2.4.5. bodhi ist frei von satkāya und abhūtaparikalpa § 19 (54.1-8)
Auf Mañjuśrīs Frage, wie das vollkommene Erwachen des Tathāgatas beschaffen sei, antwortet der Tathāgata: Die seienden Individuum(satkāya)
218 ist die Wurzel, falsches Vorstellen (abhūtaparikalpa) ist die Stütze. Aus diesem Grund wird durch den Tathāgata aufgrund der Gleichheit im vollkommenen Erwachen die Gleichheit aller Phänomene erkannt. Daher wird gesagt, dass der Tathāgata zum vollkommenen Erwachen, das ohne Wurzel ohne Stütze ist, erwacht ist.“
219 Stützt sich der Geist auf eine einseitige Annahme, dann geht er in die Irre und kann nicht zu einer allumfassenden Kenntnis kommen. Dieser Geist wird hier ohne Stütze.

2.4.6. Die sechzehn Beschaffenheiten von bodhi §§ 20-35 (54.9-66.23)
In Asaṅgas Kommentar zum Ratnagotravibhāga wird vor der Zitierung einer Textstelle aus dem Jñānālokālaṃkāra festgestellt, dass dieses Mahāyāna-Sūtra 16 Arten des Erwachens des Tathāgatas aufzählt
220 Die Eigenschaften der bodhi, die als Ausdruck der Leerheit zu verstehen ist, sind folgende:

  1. beruhigt (śānta) und zur Ruhe gekommen (upaśānta)
  2. von Natur aus lichthaft (prakṛtiprabhāsvara)
  3. Nicht-Anstreben (anāyūha)und Nicht-Ablassen (aniryūha)
  4. ohne Erscheinungsbild (ānimitta), ohne Grundlage (anārambaṇa)
  5. gleich in den drei Zeiten (tryadhvasama)
  6. nicht-körperlich (aśarīra) und unverursacht (asaṃskṛta)
  7. ein Wort für die Nicht-Trennung (abhedapada)[2]


Buddha - Varianten

Bezüglich des Verständnisses eines Pratyeka-Buddhas, eines Sravaka-Buddhas(Arhat), eines Samyak-Sambuddha, eines Bodhisattvas und eines vollkommen erwachten Buddhas geht im Buddhismus manches durcheinander. Ein Buddha hat Nirvana(Nibbana) verwirklicht. Dieses Nibbana ist neben dem Erfassen der letzten Wirklichkeit mit einem bestimmten oft wenig verstandenen Transformationsprozess verbunden. ( s.a. Yuanjue jing : Sutra der vollkommenen Erleuchtung )

Zen

Innerhalb des Zen bestehen zwei unterschiedliche Auffassungen:

  1. Bodhi als spontan und plötzlich eintretendes Erlebnis (z. B. Hui Neng) oft erst nach sehr langer Vertiefung der Einsicht
  2. allmähliche meditative Selbstvollendung (z. B. Shenxiu)

Erleuchtung ohne Meditation

In Tibet besteht die Auffassung von "Fünf Methoden zur Erlangung von Erleuchtung ohne Meditation (Wyl. ma sgom sangs rgyas chos lnga):

  1. Befreiung durch Sehen (chakras) (Tib. tongdrol; Wyl. mthong grol) - durch Sehen eines großen Meisters oder eines heiligen Objekts (daher auch durch Lesen heiliger Bücher bzw. von Büchern der Meister)
  2. Befreiung durch Hören (Mantras und Dharanis) (Tib. tödrol, Wyl. thos grol) - durch Tragen speziell gesegneter Zeichnungen von Mandalas mit heiligen Mantras (Tib. takdrol)
  3. Befreiung durch Schmecken (Amrita) (Tib. nyongdrol, Wyl. myong grol) - durch Verkosten von heiligem Nektar, der von Meistern durch spezielle intensive Praxis geweiht wurde
  4. Befreiung durch Berührung (Mudra) (Tib. takdrol, Wyl. btags grol) - durch Hören bestimmter tiefgründiger Lehren wie die Große Befreiung bzw. durch Hören im Bardo.
  5. Befreiung durch Erinnerung oder Denken (einschließlich der Phowa - Praxis) (Tib. drendrol) - durch Erinnerung der Übertragung des Bewusstseins (phowa) im Augenblick des Todes

Die wahre vollständige Erleuchtung ist neben vielen anderen Dingen wie 'Moksha' mit einem kosmischen Bewußtsein verbunden.

Nirvana

Nirvana ist ein im Hinduismus, im Shivaismus, im Jainismus und im Buddhismus verwendetes Wort.

Nirvana(Pali Nibbana) entspricht im Buddhismus dem Zustand der vollständigen Erleuchtung. Das Nirvana entspricht aber nur bedingt der großen Leere, die es eigentlich nicht benötigt, und die darüber hinaus geht. Diese wird im Parinirvana (in Wahrheit) weiter überschritten. Nagarjuna setzt es in seinem Yuktiṣaṣtikā nach hinten und betont die Sunyata.

Bezüglich des Verständnisses des Nirvana als Verlöschen gibt es Unstimmigkeiten. Der Dalai Lama bezeichnete das Verständnis des Nirvana als 'Verlöschen in seinem Buch Die Weisheit der Leere[3] als einen Fehler im System der Überlieferung der späteren Shakyas.

Das heutige Mahaparinirvana entspricht dem Abschluss der Stufe 19 des universellen Pfades und umfasst noch nicht ganz das universelle Mahaparanirvana der Stufe 20, in das der Buddha im esoterisch ausgelegten Lebenslauf eingeht.

Obiges Mahaparinirvana-Sutra sagt zum Schluß :
Als dieser Dharma übertragen wurde erlangten 10,000 Bodhisattvas die wirkliche Vorstellung von einem Leben, 1000500 Bodhisattvas erlangten das zwei-Leben- Dharmadhatu, 1000500 Bodhisattvas erlangten das höchste Wissen, und 3,500 Bodhisattvas erwachten zur höchsten Wahrheit.

Diese höchste Wahrheit ist auch das Paramartha - Sunyata, und auch der Suramgama - Samadhi. 45,000 Bodhisattvas erlangten den All-Leere Samadhi . Dieser All-Leere-Samadhi wird auch als der riesige und große Samadhi bezeichnet, und als Wissens-Eindruck Samadhi.

Universelles Nirvana

Vom Standpunkt der universellen Lehre besteht das Nirvana aus den 3 Stufen Nirvana(Stufe 18), Paranirvana(Stufe 19.1), Mahaparinirvana(Stufe 19.2).

Der Begriff Parinirvana stimmt nicht ganz mit dem universellen Paranirvana überein. Das Maha-Paranirvana der Stufe 20(Buddhas Tod mit Stufen immer tieferer Meditation und vorheriger 'Bekehrung aller Verwandten') überschreitet das Trikaya und damit die große Leere und auch den Ishvara und geht in die Ebene des Satyaloka[4]. Es geht allerdings auch in eine allerhöchste Weisheit, was im Buddhismus nicht richtig definiert bzw. anerkannt ist. Ein Kompromiss wäre es, die Leere um mehrere Ebenen wie im shivaistischen Swacchanda Tantra zu erweitern.

"Schweigen und Eintreten in eine weite oder sogar unermessliche oder unendliche Leere gehört zu der inneren spirituellen Erfahrung. Das physische Denkwesen scheut dieses Schweigen und diese Leere und fühlt ein gewisses Mißbehagen. Das kleine oberflächlich geschäftige Denk- oder Vitalwesen schreckt voller Bedenklichkeit davor zurück, denn es verwechselt Schweigen mit mentaler oder vitaler Stumpfheit, und die Leere mit Auslöschen und Nichtsein. Dieses Schweigen ist aber das Schweigen des Geistes, die Grundlage für höhere Erkenntnis, für grössere Macht und Seligkeit. Diese Leere ist das Leerwerden der Schale unseres natürlichen Wesens, ein Ausgiessen ihres trüben Bodensatzes, damit sie gefüllt werden könne mit dem Weine Gottes. Sie bedeuten nicht den Übergang zum Nicht-Sein sondern zu einem höheren Dasein. Selbst wenn das Wesen auf das "Erlöschen" zugeht, führt dieses Erlöschen nicht in ein Nicht-Sein sondern in eine unaussprechliche Weite des spirituellen Seins oder zum Sprung in das unsagbare Überbewusstsein des Absoluten", (Sri Aurobindo Das Göttliche Leben, Life Divine II,28,S.1065),
und er kommentiert die vielen Scheinerleuchteten :
Überwältigt von dem ersten Ansturm und dem Gefühl der Macht eines übernormalen Zustandes, werden sie geblendet von einem kleinen Licht, das ihnen wie eine ungeheure Erleuchtung vorkommt, oder von der Berührung durch eine Kraft, die sie fälschlicherweise für die volle göttliche Kraft halten oder zumindest für eine sehr große Yoga-Shakti; oder sie akzeptieren eine Zwischen-Macht als das Höchste und ein Zwischen-Bewusstsein als die höchste Verwirklichung. Nur allzu bereitwillig sind sie der Meinung, das volle kosmische Bewusstsein erlangt zu haben, obwohl es doch nur ein vorderer oder kleiner Teil davon ist, oder ein größeres Mental, eine Lebens-Macht oder feinstoffliche Bereiche, mit denen sie eine dynamische Verbindung eingegangen sind. (Sri Aurobindo, Briefe über den Yoga , Band 3)

Hinduismus

Im Jnana-Yoga steht der Begriff Jnana für höheres Wissen. Erleuchtung geschieht durch das Licht des Atman und durch das Chit bzw. durch Samadhi. Volle Erleuchtung entsteht im Nirbikalpa-Samadhi (Einheit mit dem Brahman).

Shankara

Adi Shankara verfasste das Nirvāṇa-ṣaṭkam[5] : mano-buddhy-ahaṁkāra-cittāni nāhaṁ, na ca śrotra-jihve na ca ghrāṇa-netre
na ca vyoma-bhūmir na tejo na vāyuś, cid-ānanda-rūpaḥ śivo ’haṁ śivo ’ham

Weder Gemüt, Verstand, Ego oder Erinnerung bin ich, noch Ohr, Zunge, noch Nase, Auge, noch Raum, Erde, noch Feuer, noch Luft, aus Bewusstsein und Glückseligkeit bestehe ich, ich bin das Göttliche, ich bin das Göttliche.[6][7]

Literatur

Referenzen

Weblinks



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