Avadhuta-Gita: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Kap 3  ====
==== Kap 3  ====
1. Wie soll ich diesen großen [[Atman]] verehren, der weder persönlich noch unpersönlich ist? Unbestechlich, über Liebe und Abneigung, ungeschaffen, alles durchdringend, von der Form des Universums, ohne Attribute, aber nicht charakterlos, die All-Glückseligkeit von [[Shiva]], mein Selbst.
1. Wie soll ich diesen großen [[Atman]] verehren, der weder persönlich noch unpersönlich ist? Unbestechlich, über Liebe und Abneigung, ungeschaffen, alles durchdringend, von der Form des Universums, ohne Attribute, aber nicht charakterlos, die All-Glückseligkeit von [[Shiva]], mein Selbst.
==== Kap 4  ====
# Dem universellen [[Bewusstsein]] kann nichts hinzugefügt oder weggenommen werden. Es kann nicht mit Blumen und Blättern angerufen oder angebetet werden. [[Meditation]]en und ]][Mantra]]s können es nicht erreichen. Wie könnte es als [[Shiva]] verehrt werden, denn in Ihm gibt es weder Unterschiede noch Einheit?
# Im Einen gibt es weder Knechtschaft noch Erlösung, weder Reinheit noch Unreinheit. Aus Vereinigung und Trennung ist das Eine frei. Diese raumartige Wahrheit bin ich.
# Wie in Wirklichkeit bin ich [[Nirvana]], Gedanken über die Realität und die Unwirklichkeit der Welt beunruhigen mich überhaupt nicht.
# Ewig frei von dem Makel der Ignoranz, wie ich bin, wurde Wissen oder Illusion niemals in mir geboren. Wie kann ich sagen, ob ich gebunden oder frei bin?
# Weder Sünde noch Tugend existierten jemals in mir; von Natur aus bin ich Nirvana. Weder der Anbeter noch der Anbetende bin ich. Keine Anweisungen und keine Rituale sind für mich da. Wissen bin ich auch nicht. Von Natur aus bin ich Nirvana.
# Geistreiches Nirvana bin ich; Ich bin weder der Versteherr noch das Verstandene. Weder die Ursache noch die Wirkung existieren in mir.
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==== Kap 4 - 8 ====
==== Kap 4 - 8 ====

Version vom 3. Oktober 2018, 16:02 Uhr

Die Avadhuta - Gita(das Lied des Gereinigten, frei von Anhaftung) ist ein Text mit sieben Kapiteln mit der Philosophie eines extrem nichtdualistischen Advaita Vedanta. Die Gita wurde etwa im 9ten bis 10ten Jahrhundert verfasst. Sie ist die Hauptschrift des Juna Akhada - Sadhu-Ordens, die sich auf Sadashiva und Shri Shankaracharya berufen.

Der Sänger der Avadhuta - Gita ist ein Avadhuta namens Dattatreya. Nach dem Nath - Sampradaya wurde das Werk von den zwei Schülern Dattatreya's Swami und Kartika verfasst.

Textauszüge

Die Gita besteht aus den 7 Kapiteln Prathamodhyayah, Dvitiyodhyayah, Tritiyodhyayah, Chaturthodhyayah, Panchamodhyayah, Sastodhyayah und Saptamo adhyayah. Die Avadhuta Gita('frei von Anhaftung') handelt über die göttliche Gnade(Shaktipat) des Īśvarā. Der Ausdruck 'svabhāva'( intrinsische Natur, essenzielle Natur oder Essenz lebender Wesen) findet mehrfach Erwähnung. Es erfolgt auch eine Erläuterung der Begriffe Kontemplation, sahaja und amrita'.

Kap 1 - Prathamodhyayah

1. Durch die Gnade Gottes werden die Brahmanen vor allen Menschen mit der Neigung zur Nicht-Dualität inspiriert, die sie von der großen Angst erlöst. 2. Wie kann ich das Selbst begrüßen , das unzerstörbar ist, das alle Glückseligkeit ist, die in sich selbst und durch sich selbst alles durchdringt, und das von sich selbst untrennbar ist? 3. Ich allein bin immer frei von allem Makel. Die Welt existiert wie eine Fata Morgana in mir. Vor wem soll ich mich beugen? 4. Wahrlich, das eine Selbst ist alles, frei von Differenzierung und Nicht-Differenzierung. Weder kann man sagen: "Es ist" noch "ist es nicht." Was für ein großes Geheimnis. 5. Dies ist die ganze Substanz des Vedanta; das ist die Essenz des alles Wissens, theoretisch und intuitiv. Ich bin der Atman, von der Natur unpersönlich und alldurchdringend. 6. Der Gott, der das Selbst in allem ist, unpersönlich und unveränderlich, wie zu Raum, von Natur die Reinheit selbst, wahrlich, wahrlich, dass bin ich. 7. Ich bin reines Wissen, unvergänglich, unendlich. Ich kenne weder Freude noch Schmerz; wen können sie berühren? 8. Die Handlungen des Geistes, Gut und Böse, die Handlungen des Körpers, Gut und Böse, die Aktionen der Stimme, Gut und Böse, existieren nicht in mir. Ich bin der Nektar, der das absolute Wissen ist; außerhalb der Reichweite der Sinne bin ich. 9. Der Geist ist wie der allumfassende Raum. Ich bin jenseits des Geistes. In Wirklichkeit hat der Geist keine unabhängige Existenz. 10. Wie kann man sagen, dass das Selbst manifestiert ist? Wie kann man sagen, dass das Selbst begrenzt ist? Ich allein bin Existenz; diese ganze objektive Welt bin ich, subtiler als der Raum selbst bin ich! 11. Kenne das Selbst als unendliches Bewusstsein, offensichtlich unzerstörbar, alle Körper gleich erleuchtend, immer scheinend. In ihm ist weder Tag noch Nacht. 12. Kenne den Atman als eins, immer gleich ohne Veränderung. Wie kannst du sagen "Ich bin der meditierende und das ist das Objekt meiner Meditation?" Wie kann Vollkommenheit geteilt werden? 13. Du, O Atman, warst niemals geboren noch bist du jemals gestorben. Der Körper war niemals Dein. Die Shruti - Schriften haben oft gesagt: "Dies ist alles Brahman." 14. Ihr seid alle Brahman, frei von Veränderung, der selbe innen und außen, absolute Glückseligkeit. Laufe nicht hin und her wie ein Geist. 15. Weder Einheit noch Trennung existiert in Dir noch in mir. Alles ist Atman allein. "Ich" ind "Du" und die Welt haben kein wirkliches Wesen. 16. Die subtilen Fähigkeiten von Berührung, Geschmack, Geruch, Form und Ton, welche die Welt begründen, sind nicht Deine noch sind sie in Dir. Du bist die große alles transzendierende Wirklichkeit. 17. Geburt und Tod existieren im Geist, nicht in Dir, genau wie Gebundenheit und Befreiung. Gut und Böse sind im Geist und nicht in Dir. O geliebter, warum schreist Du? Name und Form sind weder in mir noch in Dir.

Kap 2 - Dvitiyodhyayah

Der Avadhut sagte:

  1. Halte nicht die Unreifen, die Leichtgläubigen, die Narren, die Langsamen, die Laien und die Gefallenen, um nichts Gutes in ihnen zu haben. Sie alle lehren etwas. Lerne von ihnen. Sicher geben wir ein Spiel nicht auf, obwohl wir es gemeistert haben?
  2. Denke nicht leichtfertig an deinen Guru, sollte es ihm an Buchstaben und Lernen fehlen. Nimm die Wahrheit, die er lehrt, und ignoriere den Rest. Wisse gut, dass ein bemaltes und geschmücktes Boot dich über den Fluss tragen wird; so wird auch einer, der schlicht und einfach ist.
  3. Die höhere Intelligenz, die ohne Anstrengung das Bewegliche und Unbewegliche durchdringt und von Natur aus alles Frieden und Bewußtsein ist, das bin ich.
  4. Wie kann das eine höchste Bewusstsein, das ohne Anstrengung das Lebendige und das Unwirksame beherrscht und alles durchdringt, anders als ich sein?
  5. Ich bin subtiler als die ursprüngliche Substanz, jenseits von Elementen und Verbindungen, frei von Geburt und Tod, über Dualität und Einheit.
  6. Die Modifikationen des Antahkarana haben keinen Einfluss auf mich. Wie Blasen, die in einem Fluss aufsteigen und abfallen, steigen und verschwinden Gedanken und Wünsche im inneren Organ.
  7. Da Weichheit nicht getrennt von weichen Gegenständen wahrgenommen wird, ist Süße außer Honig nicht bekannt, da Bitterkeit außer dem Nim-Baum nicht bekannt ist, da Fluidität und Kühle die Natur des Wassers sind, so heißt die Urform der Materie Mahat, ist kein anderes als das Selbst (Atman). Da sich die Sonnenstrahlen nicht von der Sonne unterscheiden, so unterscheidet sich die Materie nicht von Gott.
  8. Wie kann "Ich" oder "Du" über Brahman gesagt werden, das subtiler als Mahat ist, frei von allen Attributen, größer als alles, über der Reichweite von Geist und Emotion, ohne Medium oder Begrenzung, Herr des Universums? Es kann weder als statisch noch als dynamisch bezeichnet werden.
  9. Da der Raum nicht mit einem anderen Raum verglichen werden kann, so dass Brahman über der Dualität steht, kann er nicht mit irgendeinem Objekt verglichen werden. Brahman allein ist Vollkommenheit, fleckenlos, alles Wissen.
  10. Es geht nicht auf der Erde, der Wind kann es nicht bewegen, das Wasser kann es nicht bedecken, es steht inmitten von Licht.
  11. Es durchdringt die Raumzeit. Nichts durchdringt es. Aus Grenzen, die immer frei sind, für immer dasselbe, mit nichts außerhalb und nichts mit innen, es bleibt.

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29. Der Lehrer kann den Atman nicht lehren; der Schüler kann ihn nicht erlernen.

Kap 3

1. Wie soll ich diesen großen Atman verehren, der weder persönlich noch unpersönlich ist? Unbestechlich, über Liebe und Abneigung, ungeschaffen, alles durchdringend, von der Form des Universums, ohne Attribute, aber nicht charakterlos, die All-Glückseligkeit von Shiva, mein Selbst.

Kap 4

  1. Dem universellen Bewusstsein kann nichts hinzugefügt oder weggenommen werden. Es kann nicht mit Blumen und Blättern angerufen oder angebetet werden. Meditationen und ]][Mantra]]s können es nicht erreichen. Wie könnte es als Shiva verehrt werden, denn in Ihm gibt es weder Unterschiede noch Einheit?
  2. Im Einen gibt es weder Knechtschaft noch Erlösung, weder Reinheit noch Unreinheit. Aus Vereinigung und Trennung ist das Eine frei. Diese raumartige Wahrheit bin ich.
  3. Wie in Wirklichkeit bin ich Nirvana, Gedanken über die Realität und die Unwirklichkeit der Welt beunruhigen mich überhaupt nicht.
  4. Ewig frei von dem Makel der Ignoranz, wie ich bin, wurde Wissen oder Illusion niemals in mir geboren. Wie kann ich sagen, ob ich gebunden oder frei bin?
  5. Weder Sünde noch Tugend existierten jemals in mir; von Natur aus bin ich Nirvana. Weder der Anbeter noch der Anbetende bin ich. Keine Anweisungen und keine Rituale sind für mich da. Wissen bin ich auch nicht. Von Natur aus bin ich Nirvana.
  6. Geistreiches Nirvana bin ich; Ich bin weder der Versteherr noch das Verstandene. Weder die Ursache noch die Wirkung existieren in mir.

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Kap 4 - 8

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Literatur

  • Advahuta Gita Online
  • Rigopoulos, Antonio, Dattātreya: the immortal guru, yogin, and avatāra : a study of the transformative and inclusive character of a multi-faceted Hindu deity, SUNY Press, 1998, ISBN 978-0-7914-3695-0, ISBN 978978-0-7914-3695-0
  • The Avadhuta Gita of Dattatreya, Swami Ashokananda, Sri Ramakrishna Math, Mylapore, Madras, 1988
  • Avadhuta Gita. Gesang eines Erleuchteten Gebundene, Bruno Martin, Lüchow, 1994, ISBN-10: 3925898751 / ISBN-13: 978-3925898754
  • Song of the Avadhut by Dattatreya PDF
  • Avadhoota Gita en
  • Avadhuda u.a.
  • Forum : Avadhuta Gita

Referenzen

Weblinks