Ashtanga Yoga: Unterschied zwischen den Versionen

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== Asthanga - Yoga ==
== Asthanga - Yoga ==
[[Patanjali]] war ein indischer Gelehrter, der als Verfasser der bekannten [[Yogasutras]] gilt. Er hatte auf das [[Samkhya]] aufbauend zu seiner Zeit in seinen  [[Yogasutras|Yoga-Aphorismen]] versucht, den Yoga zu systematisieren und das [[Samkhya]] um den [[Ishvara]] erweitert.  
[[Patanjali]] war ein indischer Gelehrter, der als Verfasser der bekannten [[Yogasutras]] gilt. Er hatte auf das [[Samkhya]] aufbauend zu seiner Zeit in seinen  [[Yogasutras|Yoga-Aphorismen]] versucht, den Yoga zu systematisieren und schließlich das [[Samkhya]] um den [[Ishvara]] erweitert.  
Die Yogasutras verlauten in Kapitel 2.27(Sadhana Pada): tasya saptadhā prānta-bhūmiḥ prajña (Dieser Pfad zur Erleuchtung hat sieben Stufen).
 
===== Historische Grundlage =====
===== Historische Grundlage =====
Ein Großteil dieses Yoga wurde schon lange vorher in der [[Sandilya]] - Upanishade des [[Atharvaveda]] beschrieben. <br>
Ein Großteil dieses achtfachen Yoga wurde schon lange vorher in der [[Sandilya]] - Upanishade des [[Atharvaveda]] beschrieben. <br>
Dieser achtfache Pfad wird auch im [[Yoga Yajnavalkya]], in mehreren [[Upanishaden]] und in  weiteren Schriften wie dem [[Devi_Bhagavatam_Buch_7|Devi Bhagavatam]] 7.35, in der [[Sivasamhita-Vasu#Kapitel_III|Sivasamhita]] und in der [[Hathapradipika]] erläutert.
Dieser achtfache Pfad wird auch im [[Yoga Yajnavalkya]], in mehreren [[Upanishaden]], im [[Linga Purana]] und in  weiteren Schriften wie dem [[Devi_Bhagavatam_Buch_7|Devi Bhagavatam]] 7.35, in der [[Sivasamhita-Vasu#Kapitel_III|Sivasamhita]] und in der [[Hathapradipika]] erläutert.


Der Asthanga - Yoga und der ähnliche [[Raja Yoga]] wurde aber nur von einem Teil der Praktizierenden  als ein auf einander aufbauender Stufenweg verstanden. Direkte Techniken sind das Singen von [[Mantra]]s, Yoga[[Asana|stellungen]], das [[PRANAYAMA|Pranayama]] und die OM-[[Meditation]].
Der Asthanga - Yoga und der ähnliche [[Raja Yoga]] wurde aber nur von einem Teil der Praktizierenden  als ein auf einander aufbauender Stufenweg verstanden. Direkte Techniken sind das Singen von [[Mantra]]s, Yoga[[Asana|stellungen]], Meditation über das Universum, das [[PRANAYAMA|Pranayama]] und die OM-[[Meditation]].


Der Asshtanag-Yoga ist eine im [[Advaita-Vedanta]] gängige Praxis : <br>
Der Asthanga-Yoga ist eine im [[Advaita-Vedanta]] gängige Praxis : <br>
"Ashtanga Yoga--Yama, niyam, aasan, praanayaam, pratyaahaar, dhaarnaa, dhyaan, samaadhi. Das sind die acht Glieder des [[Yoga]]. Ein Guru nimmt einen Schüler nacheinander durch diese. Dafür nimmt der Guru nichts von seinem Schüler. Er tut es aus Freundlichkeit und aus dem Gefühl heraus, etwas Gutes für seinen Schüler zu tun."  
"Ashtanga Yoga--Yama, niyam, aasan, praanayaam, pratyaahaar, dhaarnaa, dhyaan, samaadhi. Das sind die acht Glieder des [[Yoga]]. Ein Guru nimmt einen Schüler nacheinander durch diese. Dafür nimmt der Guru nichts von seinem Schüler. Er tut es aus Freundlichkeit und aus dem Gefühl heraus, etwas Gutes für seinen Schüler zu tun."  
( Shree [//de.wikipedia.org/wiki/Shankaracharya_%28Titel%29 Shankaracharya] Swaroopanand Saraswati ( The Illustrated Weekly of India, September 13, 1987 ) vom [[Adi Shankara|Shankara]] - Orden ).
( Shree [//de.wikipedia.org/wiki/Shankaracharya_%28Titel%29 Shankaracharya] Swaroopanand Saraswati ( The Illustrated Weekly of India, September 13, 1987 ) vom [[Adi Shankara|Shankara]] - Orden ).
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[[Datei:Chakras.jpg|200px|thumb|right|Chakras]]
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=== Der Stufenweg zum Samadhi ===
=== Der Stufenweg zum Samadhi ===
Die acht Stufen des Asthanga - [[Yoga]] oder [[Raja_Yoga|Raja-Yoga]] werden in vielen Schriften  erwähnt und erläutert.  
Die acht Stufen des Asthanga - [[Yoga]] oder [[Raja_Yoga|Raja-Yoga]] werden in vielen Schriften  erwähnt und erläutert.  
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2. [[Moral#Yoga|'''NIYAMA''']] [3,4] - besteht aus Saucha, Santosha, Tapas, Swadhyaya und Ishwara Pranidhana
2. [[Moral#Yoga|'''NIYAMA''']] [3,4] - besteht aus Saucha, Santosha, Tapas, Swadhyaya und Ishwara Pranidhana
   
   
Die  [[Hathapradipika]] erwähnt diese Stufen in 'Asanas 16,17' ebenfalls.
Die  [[Hathapradipika]] erwähnt diese Stufen in 'Asanas 16,17' ebenfalls. Das [[Advaita-Vedanta]] lehrt ähnlich die ''Sadhana Chatustaya'' oder Mittel zur Befreiung :,  Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Verhaftungslosigkeit), Shatsampat (sechsfache Tugenden) und Mumukshutva (intensives Verlangen nach Befreiung).  
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Der Raja-Yoga oder Asthanga - Yoga  hat somit als Basis eine [[Moral|sittliche Komponente]]. Hierzu gehört auch das ständige Studium der heiligen Schriften. Dies dient dem Aufbau einer geistigen Einstellung und  einer wahren sittlichen Persönlichkeit.
Der Raja-Yoga oder Asthanga - Yoga  hat somit als Basis eine [[Moral|sittliche Komponente]], auf die schon das ''Samadhi Pada'' der [[Yogasutras]] verweist. Hierzu gehört auch das ständige Studium der heiligen Schriften. Dies dient dem Aufbau einer geistigen Einstellung und  einer wahren sittlichen Persönlichkeit.


3. '''[[Asana|ASANA]]''' - Kontrolle des Körpers [5,6] - Körperstellungen des [[Hatha Yoga|Hatha-Yoga]] und All-Vergegenwärtigung
3. '''[[Asana|ASANA]]''' - Kontrolle des Körpers [5,6] - Körperstellungen des [[Hatha Yoga|Hatha-Yoga]] und All-Vergegenwärtigung : Yogasutre 2.47 sagt nämlich : 'prayatna-śaithilyānanta-samāpattibhyām' : Die Stellung (Asana) wird durch Loslassen von Spannungen und durch Meditation (Samapatti) auf das Unendliche (Ananta) gemeistert (die auch das buddhistische Culasuññata Sutta erläutert).


4. '''[[PRANAYAMA]]''' - Reinigung der Lebenskraft, des [[Chi#Prana|Prana]] [7,8].  [[Tao]]istische Qigong-Übungen haben eine ähnliche Wirkung.
4. '''[[PRANAYAMA]]''' - Reinigung der Lebenskraft, des [[Chi#Prana|Prana]] [7,8].  [[Tao]]istische Qigong-Übungen haben eine ähnliche Wirkung.
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== Höhere Stufen ==
== Höhere Stufen ==
Es folgen weitere [[Samadhi]]s, der Savikalpa Samadhi(Universelle Lehre 17: Samprajnata oder Sabija)<ref> http://www.sivanandaonline.org/public_html/?cmd=displaysection&section_id=927&format=html </ref> und der Nirvikalpa - Samadhi (U. L. 18: Asamprajnata oder Nirbija), die Erleuchtung mit dem transzendenten [[Kosmisches Bewusstsein|kosmischen Bewusstsein]], gefolgt vom Sahaja-Samadi(19).
Es folgen weitere [[Samadhi]]s, der Savikalpa Samadhi(Universelle Lehre 17: Samprajnata oder Sabija)<ref> http://www.sivanandaonline.org/public_html/?cmd=displaysection&section_id=927&format=html </ref> und der Nirvikalpa - Samadhi (U. L. 18: Asamprajnata oder Nirbija), die Erleuchtung mit dem transzendenten [[Kosmisches Bewusstsein|kosmischen Bewusstsein]], gefolgt vom [[Sahaja]]-Samadhi(19).
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== Siddhis ==
== Siddhis ==
Patanjali warnt auch vor den später auftretenden [[Ashta Siddhi|Siddhis]], okkulten Kräften die durch 'Fokussierung des Bewußtseins'(Samaya, d.h. Dharana, Dhyana, [[Samadhi]]) erworben werden können und die für viele Strebende einen Anziehungspunkt bilden, die aber auch an niedere Ebenen binden und die Entwicklung behindern können. Viele Sucher halten diese Kräfte für spirituell. Tatsächlich entsprechen sie aber einer "grossen Leere", welche nur der Mentalebene entspricht. Teils sind sie auch ätherischer Natur und daher ebenfalls [[Maya|maya]]behaftet.  
Patanjali warnt auch vor den später auftretenden [[Ashta Siddhi|Siddhis]], okkulten Kräften die durch 'Fokussierung des Bewußtseins'(Samaya, d.h. Dharana, Dhyana, [[Samadhi]]) erworben werden können, und die für viele Strebende einen Anziehungspunkt bilden, die aber auch an niedere Ebenen binden und die Entwicklung behindern können. <br>Viele Sucher halten diese Kräfte für spirituell. Tatsächlich entsprechen sie aber einer "grossen Leere", welche nur der Mentalebene entspricht, teils sind sie auch ätherischer Natur und daher ebenfalls [[Maya|maya]]behaftet.  


Patanjali selbst warnt in Kapitel 3 der [[Yogasutras]]: <br>(37.) Davon kommt intuitives Hören, Gedanke, Sehvermögen, Geschmack und Geruch.<br>(38.) Te samadhau upasarga vyutthane siddhayah:
Patanjali selbst warnt in Kapitel 3 der [[Yogasutras]]: <br>(37.) Davon kommt intuitives Hören, Gedanke, Sehvermögen, Geschmack und Geruch.<br>(38.) Te samadhau upasarga vyutthane siddhayah:
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Für den schwarzen [[Tantra|Tantriker]] sind solche Kräfte von besonderer Bedeutung.
Für den schwarzen [[Tantra|Tantriker]] sind solche Kräfte von besonderer Bedeutung.


Auch ein okkulter [[Weisse Magie|Magier]] kann  ätherische Kräfte und okkulte Fähigkeiten ohne Erleuchtung erlangen.
Auch ein okkulter [[Weisse Magie|Magier]] kann ähnliche okkulte Fähigkeiten ohne Erleuchtung erlangen.


Der [[Hinduismus]] kennt verschiedene [[Ashta Siddhi|Siddhis]] und unterscheidet wie der [[Buddhismus]] zwischen [//www.rigpawiki.org/index.php?title=Eight_ordinary_accomplishments gewöhnlichen Siddhis] (Tib. ཐུན་མོང་གི་དངོས་གྲུབ་, Wyl. thun mong gi dngos grub) und höchsten oder ungewöhnlichen Siddhis (Tib. མཆོག་གི་དངོས་གྲུབ་, Wyl. mchog gi dngos grub), die Folge der Erleuchtung sind.  
Der [[Hinduismus]] kennt verschiedene [[Ashta Siddhi|Siddhis]] und unterscheidet wie der [[Buddhismus]] zwischen [//www.rigpawiki.org/index.php?title=Eight_ordinary_accomplishments gewöhnlichen Siddhis] (Tib. ཐུན་མོང་གི་དངོས་གྲུབ་, Wyl. thun mong gi dngos grub) und höchsten oder ungewöhnlichen Siddhis (Tib. མཆོག་གི་དངོས་གྲུབ་, Wyl. mchog gi dngos grub), die Folge der Erleuchtung sind.  
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<b>Referenz </b>: Swami Vivekananda : Raja - Yoga (mit den [[Yoga]] - Aphorismen des Patanjali) ; Rascher - Verlag, MCMLXIII
<b>Referenz </b>: Swami Vivekananda : Raja - Yoga (mit den [[Yoga]] - Aphorismen des Patanjali) ; Rascher - Verlag, MCMLXIII


<b>Andere Erläuterungen</b> : '' Die Silbe OM ([[Nada|Udgitha]]) wird als Essenz erläutert und meditiert'', [[Chandogya_Upanishade#Inhalt|Chandogya Upanishade]]
<b>Andere Erläuterungen</b> : '' Die Silbe OM ([[Nada|Udgitha]]) wird als Essenz erläutert und [[Meditation|meditiert]]'', [[Chandogya_Upanishade#Inhalt|Chandogya Upanishade]]


"Erfahren in der Praxis der Konzentration, die Silbe OM wiederholend, immer an mich denkend, erreicht der Yogi das höchste Ziel." ([[Bhagavad Gita]] 8,13)
"Erfahren in der Praxis der Konzentration, die Silbe OM wiederholend, immer an mich denkend, erreicht der Yogi das höchste Ziel." ([[Bhagavad Gita]] 8,13)


In den ersten Stufen des Asthanga - Yoga  wird neben dem [[Bodhi|erleuchtenden]] Studium heiliger Texte auch das Singen von [[Mantra]]s angewendet, um zuerst einmal den Körper zu beeinflussen bzw. auch um diesen zu läutern, zu harmonisieren und zu reinigen.
In den ersten Stufen des Asthanga - Yoga  wird neben dem [[Bodhi|erleuchtenden]] Studium heiliger Texte auch das Singen von [[Mantra]]s angewendet(anstelle Wiederholung mit einer [[Mala]]), um zuerst einmal den Körper zu beeinflussen bzw. um diesen zu läutern, zu harmonisieren und zu reinigen.


[[Patanjali]] beschreibt mehrere körperliche Fokuspunkte wie Nabel, Herz, Kurma [[Nadis|Nadi]], Halsgrube und Scheitel. Nach seinem Konzept  genügt die stete Übung in der Ausrichtung auf einen Punkt für Halt, tiefes Wissen und geistige Befreiung:  
[[Patanjali]] beschreibt mehrere körperliche Fokuspunkte wie Nabel, Herz, Kurma [[Nadis|Nadi]], Halsgrube und Scheitel. Nach seinem Konzept  genügt die stete Übung in der Ausrichtung auf einen Punkt für Halt, tiefes Wissen und geistige Befreiung:  
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== Blavatski ==
== Blavatski ==
(41) "Sie sind ein Stern geworden, das Feuer das brennt aber nicht verbrennt, das Feuer das das [//en.wikipedia.org/wiki/Upadhi Upadhi] der Flamme ist. Und dieses, O Yogi des Erfolgs, ist was man '''Dhyana''' nennt,(43) der richtige Vorläufer des '''Samadhi'''." - [//theosophytrust.org/Online_Books/Voice_of_the_Silence_V1.4.pdf Blavatski : Stimme der Stille(PDF)] (P.S. Der Stern ist hier auch der Stern zu Bethlehem...<ref> http://universelle-lehre.de/universeller-pfad/christentum.html </ref>)
(41) "Sie sind ein Stern geworden, das Feuer das brennt aber nicht verbrennt, das Feuer das das [//en.wikipedia.org/wiki/Upadhi Upadhi] der Flamme ist. Und dieses, O Yogi des Erfolgs, ist was man '''Dhyana''' nennt,(43) der richtige Vorläufer des ''[[Samadhi]]''." - [//theosophytrust.org/Online_Books/Voice_of_the_Silence_V1.4.pdf Blavatski : Stimme der Stille(PDF)] (P.S. Der Stern ist hier auch der Stern zu Bethlehem...<ref> http://universelle-lehre.de/universeller-pfad/christentum.html </ref>)


== Shivaismus==
== Shivaismus==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [//www.gita-society.com/scriptures/Patanjali-yogasutra.IGS.pdf Yogasutras ] PDF
* [//www.corestrengthyoga.co.uk/PDF%20files/Microsoft%20Word%20-%20Ashtanga%20breath-bandha-drishti.pdf  Ashtanga Yoga – Breath, Bandha and Drishti ] PDF
* [//www.corestrengthyoga.co.uk/PDF%20files/Microsoft%20Word%20-%20Ashtanga%20breath-bandha-drishti.pdf  Ashtanga Yoga – Breath, Bandha and Drishti ] PDF
* [//www.karamkriya.org/sites/default/files/Pratyahara%20article%20doc.pdf Pratyahara - the forgotten limb of Yoga]
* [//www.karamkriya.org/sites/default/files/Pratyahara%20article%20doc.pdf Pratyahara - the forgotten limb of Yoga]
* Sivananda : [http://www.dlshq.org/books/es37.htm on Raja Yoga - Translation and commentary of Yoga Sutras of Patanjali Maharishi by Swami Sivananda]
* Sivananda : [https://www.sivananda.org/publications/yogalife/fall2003/pdfs/page45-raja-yoga.pdf on Raja Yoga - Translation and commentary of Yoga Sutras of Patanjali Maharishi by Swami Sivananda]
* [http://www.dlshq.org/download/rajayogalectures.pdf Lectures on Raja - Yoga], Swami Chidananda
* [http://shardsofconsciousness.com/user/sites/shardsofconsciousness.com/files/ebooks/RajaYoga_Vivekananda.pdf Raja Yoga] - Vivekananda
* [https://books.google.de/books?id=f9ygWu2xM3QC&pg=PA170&lpg=PA170&dq=Yoga+Taravali Ashtanga Yoga: Practice and Philosophy], Gregor Maehle, Kaivalya Publications 2013, ISBN-10: 0977512606 ISBN-13: 978-0977512607
* [https://books.google.de/books?id=q14oDwAAQBAJ&pg=PT2&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=2#v=onepage&q&f=false The Philosophy of Classical Yoga], Georg Feuerstein, Palgrave Macmillan 1980, ISBN-10: 0312606656 ISBN-13: 978-0312606657


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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*[//www.ocoy.org/wp-content/uploads/Pranava%20Yoga1.pdf Pranava Yoga PDF]
*[//www.ocoy.org/wp-content/uploads/Pranava%20Yoga1.pdf Pranava Yoga PDF]


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[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Hinduismus]]

Version vom 18. Juli 2019, 13:12 Uhr

Asthanga - Yoga

Patanjali war ein indischer Gelehrter, der als Verfasser der bekannten Yogasutras gilt. Er hatte auf das Samkhya aufbauend zu seiner Zeit in seinen Yoga-Aphorismen versucht, den Yoga zu systematisieren und schließlich das Samkhya um den Ishvara erweitert. Die Yogasutras verlauten in Kapitel 2.27(Sadhana Pada): tasya saptadhā prānta-bhūmiḥ prajña (Dieser Pfad zur Erleuchtung hat sieben Stufen).

Historische Grundlage

Ein Großteil dieses achtfachen Yoga wurde schon lange vorher in der Sandilya - Upanishade des Atharvaveda beschrieben.
Dieser achtfache Pfad wird auch im Yoga Yajnavalkya, in mehreren Upanishaden, im Linga Purana und in weiteren Schriften wie dem Devi Bhagavatam 7.35, in der Sivasamhita und in der Hathapradipika erläutert.

Der Asthanga - Yoga und der ähnliche Raja Yoga wurde aber nur von einem Teil der Praktizierenden als ein auf einander aufbauender Stufenweg verstanden. Direkte Techniken sind das Singen von Mantras, Yogastellungen, Meditation über das Universum, das Pranayama und die OM-Meditation.

Der Asthanga-Yoga ist eine im Advaita-Vedanta gängige Praxis :
"Ashtanga Yoga--Yama, niyam, aasan, praanayaam, pratyaahaar, dhaarnaa, dhyaan, samaadhi. Das sind die acht Glieder des Yoga. Ein Guru nimmt einen Schüler nacheinander durch diese. Dafür nimmt der Guru nichts von seinem Schüler. Er tut es aus Freundlichkeit und aus dem Gefühl heraus, etwas Gutes für seinen Schüler zu tun." ( Shree Shankaracharya Swaroopanand Saraswati ( The Illustrated Weekly of India, September 13, 1987 ) vom Shankara - Orden ).

Chakras

Der Stufenweg zum Samadhi

Die acht Stufen des Asthanga - Yoga oder Raja-Yoga werden in vielen Schriften erwähnt und erläutert.

Sie umfassen Stufe 1-16 der 22 Stufen des universellen Pfades.

1. YAMA [1,2] - besteht aus Satya, Ahimsa, Brahmacharya, Aparigraha und Asteya

2. NIYAMA [3,4] - besteht aus Saucha, Santosha, Tapas, Swadhyaya und Ishwara Pranidhana

Die Hathapradipika erwähnt diese Stufen in 'Asanas 16,17' ebenfalls. Das Advaita-Vedanta lehrt ähnlich die Sadhana Chatustaya oder Mittel zur Befreiung :, Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Verhaftungslosigkeit), Shatsampat (sechsfache Tugenden) und Mumukshutva (intensives Verlangen nach Befreiung).

Der Raja-Yoga oder Asthanga - Yoga hat somit als Basis eine sittliche Komponente, auf die schon das Samadhi Pada der Yogasutras verweist. Hierzu gehört auch das ständige Studium der heiligen Schriften. Dies dient dem Aufbau einer geistigen Einstellung und einer wahren sittlichen Persönlichkeit.

3. ASANA - Kontrolle des Körpers [5,6] - Körperstellungen des Hatha-Yoga und All-Vergegenwärtigung : Yogasutre 2.47 sagt nämlich : 'prayatna-śaithilyānanta-samāpattibhyām' : Die Stellung (Asana) wird durch Loslassen von Spannungen und durch Meditation (Samapatti) auf das Unendliche (Ananta) gemeistert (die auch das buddhistische Culasuññata Sutta erläutert).

4. PRANAYAMA - Reinigung der Lebenskraft, des Prana [7,8]. Taoistische Qigong-Übungen haben eine ähnliche Wirkung.

5. PRATYAHARA - Zurückziehen der Sinne [9,10]

6. DHARANA - Konzentration [11,12] , Yogasutras 3.1 : Durch Konzentration ohne Abschweifen des Geistes entsteht Meditation.

7. DHYANA - Meditation [13,14] : "Das beständige Fließen einer einzigen Vorstellung dorthin ist Dhyana", Yogasutras 3.1-2

8. Ishvara - Samadhi (Gottes-Extase) [15,16]

Höhere Stufen

Es folgen weitere Samadhis, der Savikalpa Samadhi(Universelle Lehre 17: Samprajnata oder Sabija)[1] und der Nirvikalpa - Samadhi (U. L. 18: Asamprajnata oder Nirbija), die Erleuchtung mit dem transzendenten kosmischen Bewusstsein, gefolgt vom Sahaja-Samadhi(19).

Siddhis

Patanjali warnt auch vor den später auftretenden Siddhis, okkulten Kräften die durch 'Fokussierung des Bewußtseins'(Samaya, d.h. Dharana, Dhyana, Samadhi) erworben werden können, und die für viele Strebende einen Anziehungspunkt bilden, die aber auch an niedere Ebenen binden und die Entwicklung behindern können.
Viele Sucher halten diese Kräfte für spirituell. Tatsächlich entsprechen sie aber einer "grossen Leere", welche nur der Mentalebene entspricht, teils sind sie auch ätherischer Natur und daher ebenfalls mayabehaftet.

Patanjali selbst warnt in Kapitel 3 der Yogasutras:
(37.) Davon kommt intuitives Hören, Gedanke, Sehvermögen, Geschmack und Geruch.
(38.) Te samadhau upasarga vyutthane siddhayah:

Diese gewöhnlichen Siddhis sind Hindernisse beim Erreichen des Zustandes des Samadhi, und sie werden als weltliche Kräfte des Geistes angesehen.

Für den schwarzen Tantriker sind solche Kräfte von besonderer Bedeutung.

Auch ein okkulter Magier kann ähnliche okkulte Fähigkeiten ohne Erleuchtung erlangen.

Der Hinduismus kennt verschiedene Siddhis und unterscheidet wie der Buddhismus zwischen gewöhnlichen Siddhis (Tib. ཐུན་མོང་གི་དངོས་གྲུབ་, Wyl. thun mong gi dngos grub) und höchsten oder ungewöhnlichen Siddhis (Tib. མཆོག་གི་དངོས་གྲུབ་, Wyl. mchog gi dngos grub), die Folge der Erleuchtung sind.

Die Methode

Samadhi Pada I :

27. ॐ Das Mantra des Ishvara ist OM (oder AUM) . Dies ist der göttliche Pranava (Omkara).

28. Durch die Wiederholung des Wortes und durch Reflektion seiner Bedeutung wird der Pfad gefunden.

Referenz : Swami Vivekananda : Raja - Yoga (mit den Yoga - Aphorismen des Patanjali) ; Rascher - Verlag, MCMLXIII

Andere Erläuterungen : Die Silbe OM (Udgitha) wird als Essenz erläutert und meditiert, Chandogya Upanishade

"Erfahren in der Praxis der Konzentration, die Silbe OM wiederholend, immer an mich denkend, erreicht der Yogi das höchste Ziel." (Bhagavad Gita 8,13)

In den ersten Stufen des Asthanga - Yoga wird neben dem erleuchtenden Studium heiliger Texte auch das Singen von Mantras angewendet(anstelle Wiederholung mit einer Mala), um zuerst einmal den Körper zu beeinflussen bzw. um diesen zu läutern, zu harmonisieren und zu reinigen.

Patanjali beschreibt mehrere körperliche Fokuspunkte wie Nabel, Herz, Kurma Nadi, Halsgrube und Scheitel. Nach seinem Konzept genügt die stete Übung in der Ausrichtung auf einen Punkt für Halt, tiefes Wissen und geistige Befreiung:

  • Versenkung in die Herzgegend am Solarplexus (Hrdaya) verstärkt das Wissen über Fühlen und Denken (Yogasutras 3.34)
  • Versenkung in die Halsgrube, wo die Schlüsselbeine aufeinandertreffen (kantha-kupe) stillt Durst- und Hungergefühl (3.30)
  • Versenkung auf das Nabelzentrum (nabhi-cakre) fördert die Intuition (3.29)
  • Konzentration auf den Scheitelpunkt (murdha) stellt die Verbindung zum Höchsten(Ishvara) her (3.32).

Blavatski

(41) "Sie sind ein Stern geworden, das Feuer das brennt aber nicht verbrennt, das Feuer das das Upadhi der Flamme ist. Und dieses, O Yogi des Erfolgs, ist was man Dhyana nennt,(43) der richtige Vorläufer des Samadhi." - Blavatski : Stimme der Stille(PDF) (P.S. Der Stern ist hier auch der Stern zu Bethlehem...[2])

Shivaismus

Die Krama - Richtung des kasmirischen Shivaismusses lehrt ebenfalls die letzten 5 Stufen des Ashtanga-Yoga und setzt die ersten 3 voraus.

“Wenn Du deinen Geist fest in der inneren Wirklichkeit des göttlichen Bewusstseins errichtet hast so ist das 'dharana'. Dieses 'dharana' muss nicht nur innerlich sondern auch in allen Tätigkkeiten des weltlichen Lebens verwirklicht sein. Dies ist wahres 'dharana'." (Netra Tantra)

Literatur

Siehe auch

Referenzen

Weblinks