Arya Tara

Grüne Tara mit 2 Gefährtinnen und 21 Begleiterinnen

Als große grüne Göttin Arya-Tara (tib. Jetsun Dolma; Wylie: sgrol ma; THDL: Drölma; )[1] oder Shyama Tara(Syamatara) hat Tara 108 Namen[2]. Diesbezüglich wird sie mit einer Mala von 108 Perlen verehrt.
Wurzeltexte zur Tara als auch oft blau dargestellte Samaya Yogini(Tib. dam tsig drol ma nal jor ma) sind das Samajaparamarthasarvakaramodaya-nama-tarayoginitantraraja und das Samajaparamarthasarvakarmodaya-uttaratantraraja [Toh 448, 449].
Die grüne Tara ist die Hauptform im Mandala der 21 Taras.
Sie soll nach dem ' Sūtra der Tārā die vor den acht Furchtzuständen schützt '(Wyl. sgrol ma'i mtshan brgya rtsa brgyad pa, Skt. tārāṣṭaghoratāraṇīsūtra) besonders vor den 8 Furchtzuständen[3] schützen[4]. Die Erfüllung von Wünschen und die Beseitigung von 8 Furchtzuständen sollten aber mehr als die Beseitigung der Wunschnatur und der Furchtnatur durch die Sadhana angesehen werden.

Der erste Dalai Lama Gendun Drub verfasste eine Lobpreisung der grünen Tara, in der er die Beziehung zwischen den beschriebenen äußeren Gefahren und den inneren Hindernissen beschrieb. Auf eine Detailbeschreibung der nepalesischen Prinzessin Bhrikuti, eine der Gemahlinnen des Königs Songtsen Gampo, als ihre Emanation wird hier bewusst verzichtet...

Ikonografie

Dies friedvolle Form der Tara wird als besonderes Kennzeichen mit ausgestrecktem und auf einem Lotus ruhendem rechten Bein (Haltung der Aktivität) und in Meditationshaltung mit angezogenem linken Bein auf dem Lotusthron sitzend dargestellt. Sie ist in reiche, meist regenbogenfarbene Gewänder gehüllt und trägt Bodhisattvaschmuck.

In der populärsten Darstellung hält sie in ihrer rechten Hand im Mudra der Freigebigkeit (Handfläche nach vorn ausgestreckt) eine voll entfaltete weiße Lotosblüte.
Mit dem Daumen und dem Zeigefinger der linken Hand hält sie auf Herzenshöhe den Stengel einer blauen, halb geöffneten Utpala-Lotosblüte. Diese Blumen haben jeweils drei Knospen, womit sie diese Tara als Verkörperung der erleuchteten Tatkraft und als die Mutter der Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisieren.

Manchmal wird ihr Haar von einem Bildnis des Amoghasiddhi oder des Amitabha bedeckt. Alternativ sind diesbezüglich auch nur ein grüner oder roter Edelstein in ihrem Diadem.

Die Syama-Tara wird allein, oder in Gesellschaft von 21 Taras abgebildet. Sie hat ein Gesicht und zwei oder manchmal auch vier Arme.
Sie kann auch in einer Triade mit Mahamayuri und Marichi abgebildet sein.

Mula-syāma-Tārā

Die Mula-syāma-Tārā (Rtsa ba’i Sgrol ma ljang gu) ist eine Form der grünen Tara : Aus der Leere auf einem Lotus und Mond - Sitz erscheint ein grünes TĀṂ, das sich in die Ārya-tārā wandelt. Sie ist blaugrün mit einem Gesicht und zwei Händen. Die rechte Hand ist in einer wunscherfüllenden Haltung. Die Linke hält zwischen Daumen und Ringfinger auf Herzhöhe eine Utpala - Blume. Sie sitzt in ardha-paryaṅka lalita - Haltung mit ausgestrecktem rechten Bein. Geschmückt mit Seide und Juwelenornamenten hat sie eine Lehne aus Mondlicht.
Auf ihren beiden Augen ist OṂ TĀRE SVĀHA. Auf ihren Ohren ist OṂ TUTTĀRE SVAHA. An ihrem Hals ist OṂ TU SVAHA. An ihrem Herz ist OṂ RE SVAHA und an ihrer Krone ist OṂ TĀREṆI SVAHA. An ihrer Stirn ist OM, an ihrem Hals ist ĀḤ, an Ihrem Herz ist HŪṂ. Ihre Krone ist mit Amoghasiddhi geschmückt.
Visualisiere an ihrem Herz einen Mond mit der Silbe TĀṂ umgeben von einer Mantra - Girlande und wiederhole OṂ TĀRE TUTTĀRE TURE SVAHA.[5]

Weisse Tara und Grüne Tara

Khadiravaṇi-Tārā

Die Khadiravaṇi-Tārā (Seng ldeng nag kyi Sgrol ma) oder Tara des Sandelholz-Waldes – Tārā ist die Haupttara der Sūrya-gupta Tradition. Die anderen Taras gelten als ihre Emanationen. Sie wird im Rahmen der 21 Taras von Mārīcī und Ekajaṭā begleitet dargestellt.

Sadhana

Taras Praxis gehört zum Kriya Tantra. Tara selbst gehört zur Lotus-Familie (skt. Padma) und wird daher auch mit Amitabha, dem 'Buddha des Grenzenlosen Lichtes' über dem Kopf visualisiert und nur wenig mit Buddha Amoghasiddhi.

Mantramistisch wird Tara grundlegend mit om sarva vidya svaha  ; om tare tuttare ture svaha angerufen.

Ihre fortgeschrittene tibetische Yidam - Sadhana hat allerdings mehrere Visualisierungsstufen.

In Tibet hat der Guru oder Lama eine dominierende Rolle. Daher wird hier nach Vorbereitungsstadien mit der Entwicklung von Mitgefühl und den sechs Paramitas der Guru als Tara visualisiert unter Zuhilfenahme von Atemkontrollübungen.

In der kashmirischen Sūryagupta - Tradition ist die (grüne) Khadiravaṇi-Tārā von Mārīcī and Ekajaṭā begleitet.

Syama-Tara mit 4 farbigen Gefährtinnen)

Literatur

  • Arya Tara Practice Manual, Khenpo Lama Migmar Tseten, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015, ISBN-10: 1514642247 ISBN-13: 978-1514642245
  • From the lineage of Mahapandita Shakyashribhadra : The Realisation of Drolma. Composed by Sakya Pandita. Ganesha Press Reference: SD010.
  • Practice of Green Tara, Bardor Tulku Rinpoche, Rinchen Publications

Referenzen

Weblinks