Ariadne: Unterschied zwischen den Versionen

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Ariadne (griechisch Ἀριάδνη ‚die Heiligste,die Wohlgefallene ; lateinisch u. a. Ariadna, italienisch Arianna) war in der griechischen Mythologie die Tochter des kretischen Königs [[König Minos|Minos]] und seiner Gattin Pasiphaë, einer Tochter des Sonnengottes [[Helios]].  
Ariadne (griechisch Ἀριάδνη‚ die Heiligste, die Wohlgefallene ; lateinisch u. a. Ariadna, italienisch Arianna) war in der griechischen Mythologie die Tochter des kretischen Königs [[König Minos|Minos]] und seiner Gattin Pasiphaë, einer Tochter des Sonnengottes [[Helios]].  


Nach [[Apollodorus]] (Bibliotheke 3,1,2,4) hatte Ariadne die Geschwister Glaukos, Phaidra, Akakallis, Androgeos, Deukalion und Katreus.<br>
Nach [[Apollodorus]] (Bibliotheke 3,1,2,4) hatte Ariadne die Geschwister Glaukos, Phaidra, Akakallis, Androgeos, Deukalion und Katreus.<br>
Ihr Halbbruder mütterlicherseits war das blutdürstige Mischwesen Minotauros (ein stierköpfiger Mann), das einer Beziehung der [[König_Minos#Pasiphae|Pasiphaë]] mit einem [[Stier]] entsprang und auf Kreta in einem vom Erfinder und Architekten Dädalus erbauten Labyrinth gefangen gehalten wurde.
Ihr Halbbruder mütterlicherseits war das blutdürstige Mischwesen Minotauros (ein stierköpfiger Mann), das einer Beziehung der [[König_Minos#Pasiphae|Pasiphaë]] mit einem [[Stier]] entsprang und auf Kreta in einem vom Erfinder und Architekten Dädalus erbauten Labyrinth gefangen gehalten wurde.


Sie half [[Theseus]] den Minotauros zu besiegen. Später wurde sie zur Braut des Weingottes Dionysos(röm. Bacchus).
Ariadne  half [[Theseus]] den Minotauros zu besiegen. Später wurde sie zur Braut des Weingottes [[Dionysos]](röm. Bacchus), wodurch sie Unsterblichkeit erlangte.


Auf Kreta, Naxos, Delos, Zypern und in Athen wurde Ariadne auch als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt.  
Auf Kreta, Naxos, Delos, Zypern und in Athen wurde Ariadne auch als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt.  
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Als zum dritten Mal der schreckliche Tribut fällig war, schleuste sich der athenische Königssohn [[Theseus]] in die Gruppe der Verdammten ein. Auf Kreta angekommen, verliebte sich Ariadne auf den ersten Blick in Theseus und erklärte sich gegen sein Eheversprechen bereit, ihm zu helfen, den Minotauros zu besiegen. Als Theseus das Labyrinth, in dem Minotauros hauste, betrat, übergab sie ihm auf Dädalus’ Anraten ein Wollfadenknäuel, dessen Ende er am Eingang des Labyrinths befestigte. <br>Theseus tötete das Ungeheuer und fand dank des Ariadnefadens unversehrt aus dem Labyrinth heraus(Diodor, Bibliothek 4,61; [[Plutarch]], Theseus 19; [[Hyginus]], Fabulae 42; Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie. S. 305–308).
Als zum dritten Mal der schreckliche Tribut fällig war, schleuste sich der athenische Königssohn [[Theseus]] in die Gruppe der Verdammten ein. Auf Kreta angekommen, verliebte sich Ariadne auf den ersten Blick in Theseus und erklärte sich gegen sein Eheversprechen bereit, ihm zu helfen, den Minotauros zu besiegen. Als Theseus das Labyrinth, in dem Minotauros hauste, betrat, übergab sie ihm auf Dädalus’ Anraten ein Wollfadenknäuel, dessen Ende er am Eingang des Labyrinths befestigte. <br>Theseus tötete das Ungeheuer und fand dank des Ariadnefadens unversehrt aus dem Labyrinth heraus(Diodor, Bibliothek 4,61; [[Plutarch]], Theseus 19; [[Hyginus]], Fabulae 42; Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie. S. 305–308).


Darauf flüchtete Theseus in Begleitung Ariadnes in Richtung Athen. Ariadne wird bei einem Zwischenhalt auf der Insel Naxos zurückgelassen.  
Darauf flüchtete Theseus in Begleitung Ariadnes in Richtung Athen. Er lässt die schlafende Ariadne wird bei einem Zwischenhalt auf der Insel Naxos zurück.
[[Hesiod]] und die meisten anderen Erzähler berichten, dass sie am Strand von Naxos von [[Dionysos|Dionysos]] völlig verlassen und schlafend aufgefunden wurde.  
[[Hesiod]] und die meisten anderen Erzähler berichten, dass sie am Strand von Naxos von [[Dionysos|Dionysos]] völlig verlassen und schlafend aufgefunden wurde.  
Nach [[Hesiod]](Theogonie 947–949) verliebte  Dionysos sich in sie und erkor sie zu seiner Braut.
Nach [[Hesiod]](Theogonie 947–949) verliebte  [[Dionysos]] sich in sie und erkor sie zu seiner Braut.
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Mit Dionysus hatte sie die Kinder Oenopion, Staphylus, Thoas, Peparethus, Phanus, Eurymedon, Enyeus, Ceramus, Maron, Euanthes, Latramys und Tauropolis.
Mit Dionysus hatte sie die 12 Kinder Oenopion, Staphylus, Thoas, Peparethus, Phanus, Eurymedon, Enyeus, Ceramus, Maron, Euanthes, Latramys und Tauropolis.
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Nach Ovid's [[Metamorphosen]]  schleuderte Dionysos ihr Diadem hoch in den Himmel, wo es zum Sternbild der Nördlichen Krone wurde.
Nach Ovid's [[Metamorphosen]]  schleuderte Dionysos ihr Diadem hoch in den Himmel, wo es zum Sternbild der Nördlichen Krone wurde.


== Literatur ==
== Literatur ==
*  [http://www.archive.org/stream/Roscher/Roscher1AH#page/n3/search/argus Ausführliches Lexikon der Griechischen und Römischen Mythologie], Wilhelm Heinrich Roscher - published 1890, S. 544 ff : Ariadne
*  [http://www.archive.org/stream/Roscher/Roscher1AH#page/n3/search/argus Ausführliches Lexikon der Griechischen und Römischen Mythologie], Wilhelm Heinrich [[Wilhelm_Heinrich_Roscher|Roscher]] - 1890, S. 544 ff : Ariadne
* [http://www.archive.org/stream/ausfhrlicheslexi11rosc#page/270/mode/1up Ausführliches Lexikon der Griechischen und Römischen Mythologie] : Ariadne
* [http://www.archive.org/stream/ausfhrlicheslexi11rosc#page/270/mode/1up Ausführliches Lexikon der Griechischen und Römischen Mythologie] : Ariadne
* [https://books.google.de/books?id=_6yCKPGJNTUC&pg=PA115&lpg=PA115&dq=ariadne+auf+dem+panther+interpretation+ursprung IMAGO AEGYPTI], BAND 3, Alexandra Verbovsek, Günter Burkard, Friedrich Junge, S. 115 Ariadne auf dem Panther, der auch ein Reittier des Dionysos ist.
* [https://books.google.de/books?id=_6yCKPGJNTUC&pg=PA115&lpg=PA115&dq=ariadne+auf+dem+panther+interpretation+ursprung IMAGO AEGYPTI], BAND 3, Alexandra Verbovsek, Günter Burkard, Friedrich Junge, S. 115 Ariadne auf dem Panther, der auch ein Reittier des Dionysos ist.

Version vom 25. November 2019, 21:04 Uhr

Bacchus und Ariadne

Ariadne (griechisch Ἀριάδνη‚ die Heiligste, die Wohlgefallene ; lateinisch u. a. Ariadna, italienisch Arianna) war in der griechischen Mythologie die Tochter des kretischen Königs Minos und seiner Gattin Pasiphaë, einer Tochter des Sonnengottes Helios.

Nach Apollodorus (Bibliotheke 3,1,2,4) hatte Ariadne die Geschwister Glaukos, Phaidra, Akakallis, Androgeos, Deukalion und Katreus.
Ihr Halbbruder mütterlicherseits war das blutdürstige Mischwesen Minotauros (ein stierköpfiger Mann), das einer Beziehung der Pasiphaë mit einem Stier entsprang und auf Kreta in einem vom Erfinder und Architekten Dädalus erbauten Labyrinth gefangen gehalten wurde.

Ariadne half Theseus den Minotauros zu besiegen. Später wurde sie zur Braut des Weingottes Dionysos(röm. Bacchus), wodurch sie Unsterblichkeit erlangte.

Auf Kreta, Naxos, Delos, Zypern und in Athen wurde Ariadne auch als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt.

Faden der Ariadne

Die athenische Version der Minotauros-Sage überliefert, dass Minos Athen unterwarf, nachdem sein Sohn Androgeos dort ermordet worden war. Die Athener wurden dazu verpflichtet, alle neun Jahre sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge als Menschenopfer für den Minotauros nach Kreta zu schicken.
Als zum dritten Mal der schreckliche Tribut fällig war, schleuste sich der athenische Königssohn Theseus in die Gruppe der Verdammten ein. Auf Kreta angekommen, verliebte sich Ariadne auf den ersten Blick in Theseus und erklärte sich gegen sein Eheversprechen bereit, ihm zu helfen, den Minotauros zu besiegen. Als Theseus das Labyrinth, in dem Minotauros hauste, betrat, übergab sie ihm auf Dädalus’ Anraten ein Wollfadenknäuel, dessen Ende er am Eingang des Labyrinths befestigte.
Theseus tötete das Ungeheuer und fand dank des Ariadnefadens unversehrt aus dem Labyrinth heraus(Diodor, Bibliothek 4,61; Plutarch, Theseus 19; Hyginus, Fabulae 42; Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie. S. 305–308).

Darauf flüchtete Theseus in Begleitung Ariadnes in Richtung Athen. Er lässt die schlafende Ariadne wird bei einem Zwischenhalt auf der Insel Naxos zurück. Hesiod und die meisten anderen Erzähler berichten, dass sie am Strand von Naxos von Dionysos völlig verlassen und schlafend aufgefunden wurde. Nach Hesiod(Theogonie 947–949) verliebte Dionysos sich in sie und erkor sie zu seiner Braut.
Mit Dionysus hatte sie die 12 Kinder Oenopion, Staphylus, Thoas, Peparethus, Phanus, Eurymedon, Enyeus, Ceramus, Maron, Euanthes, Latramys und Tauropolis.
Nach Ovid's Metamorphosen schleuderte Dionysos ihr Diadem hoch in den Himmel, wo es zum Sternbild der Nördlichen Krone wurde.

Literatur

Weblinks