Apophis

Apophis oder Apep(i) galt im alten Ägypten als die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos.

Seth bekämpft Apophis mit dem Speer

Der Glaube an ihn ist allerdinngs erst seit dem Mittleren Reich belegt.

Apophis und die Schildkröte(altägyptisch Schetu) zählten zu den Gefährten des Seth, wobei Apophis zusätzlich das ikonografische Attribut der Schildkröte besaß. Damit gehörten die Schildkröte und Apophis zu den Feinden des Re.

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Re, Kepri - unten Apophis

Man nahm an, dass Apophis seit Anbeginn der Zeit im Meer des Urchaos lebte, das schon vor der Schöpfung existierte. Seine Existenz besteht in einem ewigen Kreislauf aus Angriff und Vernichtung.

Nachtfahrt des Re

Apophis war nach dem Mythos der große Widersacher des Sonnengottes Re und kämpfte täglich bei Sonnenuntergang mit Seth. Er wird als riesige Schlange oder als Krokodil dargestellt.

In der siebenten Nachtstunde in der Unterwelt musste Re gegen seinen Erzfeind Apophis antreten, wobei er von Mehen unterstützt wurde.

Apophis musste, damit die Sonne am Morgen wieder aufgehen konnte und die Welt nicht ins Chaos stürzte, besiegt werden. Daher zerstückelten die Begleiter der Barke die Schlange mit Messern, verbrannten sie mit Feuerstrahlen oder erstachen sie mit ihren Speeren.

In Spruch 108 des ägyptischen Totenbuches wird beschrieben, wie Apophis Wasser der Unterwelt in sich aufnimmt: Sie befindet sich auf dem Gipfel des Bachu und ist 30 Ellen lang und zehn Ellen breit. Drei Ellen von ihrem Vorderteil sind ein Messer. Ihr Name ist Imi-hem. Sie greift die Barke des Re an, schlürft das Wasser ein und wird von Seth durch seinen Speer aus Erz vernichtet. Sie ist Apophis.


In der Neith-Kosmogonie werden Re und Apophis als Brüder bezeichnet. Die weiteren Schilderungen zeigen interessante Parallelen zum Osirismythos.

In Plutarchs Darstellung des Isis- und Osiriskultes werden Re und Apophis ebenfalls als Geschwisterpaar beschrieben.

Ergänzend kommt auf der Metternichstele[4] die Erwähnung des Apophis als Nabelschnur des Re hinzu

Literatur

  • John-Gwyn Griffiths: Plutarch's De Iside et Osiride. University of Wales Press, Cardiff 1970, S. 174–175.
  • Constantin-Emil Sander-Hansen: Die Texte der Metternichstele. Munksgaard, Kopenhagen 1966, S. 16–17.
  • Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das sogenannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (u. a.), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5, S. 140.
  • Legends of the Gods The Egyptian Texts, edited with Translations by E. A. Wallis Budge [1912]

Weblinks