Angulimaliya-Sutra

Das Angulimala Sutra (Pāli: "Finger - Band/Girlande") ist ein Sutra des Mahayana mit völlig verschiedenem Inhalt bezüglich des namensähnlichen Angulimala-Sutta(Majjhima Nikāya 86)[1] des Theravada im Palikanon.

Authoren

Unter Bezugnahme auf Stephen Hodge zeigen textuelle Überschneidungen im Aṅgulimālīya Sūtra, im Mahābherihāraka Parivarta Sūtra und im Mahāyāna Mahāparinirvāṇa Sūtra, dass diese Texte sich von Südindien nach Kashmir ausbreiteten, evtl. während der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts CE in einer Umgebung des Mahāsāṃghika.

Inhalt

Das Sutra behandelt die Buddhanatur, und es wird zudem behauptet, dass die Tathagatagarbha (Buddha-Natur) ohne Ausnahme in jedem Wesen zu finden sei. Danach haben sogar alle Dinge(dharma) die Buddhanatur als Essenz (Svabhāva).

Das Aṅgulimālīya Sūtra besteht großenteils aus Lehren von Aṅgulimālīya über das richtige Verstehen der buddhistischen Lehre. Das Sutra besteht eindringlich darauf, daß das Tathāgatagarbha und das Selbst (Ātman) wirklich sind, und daß die Verleugnung ihrer Existenz bedeutet, in einen Zustand eines gefährlichen spirituellen Ungleichgewichts zu verfallen. Daher ist es von großem Wert, die Tathāgatagarbha zu suchen, die mit dem wahren Selbst gleichgesetzt wird.

Der Buddha belehrt den Bodhisattva Mañjuśrī, daß die Praxis des spirituellen Lebens nur bedeutungsvoll ist, weil es ein Selbst-Prinzip gibt, das Tathāgatagarbha oder 'atma-dhatu', die Essenz des Selbstes, mit dem die Suche belohnt wird.

Er stellt fest : Mañjuśrī, die Menschen rühren Milch, weil sie verstehen, daß Butter darin gegenwärtig ist. Sie rühren sie kein Wasser an, weil die Substanz darin nicht anwesend ist. Genauso befolgen die Menschen moralische Disziplin(śīla) und engagieren sich in einem heiligen Leben (brahmacarya) wegen der Existenz der Tathāgata-Garbha.

Ausserdem, Mañjuśrī, Menschen, die Gold wollen und mit Unterscheidungsvermögen ausgestattet sind, graben in Klippen. Warum graben sie nicht in den Bäumen ? Sie schürfen in Felsen wo Gold-Erz (suvarna-dhātu) gegenwärtig ist, und nicht in Bäumen wo kein Gold ist. Genauso, Mañjuśrī, denken sich Menschen, die das Vorhandensein des dhātu erkennen (d.h. buddha-dhatu), "Ich werde ein Buddha werden". Daher befolgen sie weiter die moralische Disziplin und führen ein heiliges Leben.

Desweiteren, Mañjuśrī, wenn es keine dhātu gäbe, wäre das heilige Leben sinnlos.

So wie Butter nie aus Wasser erzeugt werden wird, selbst wenn man es für eine Milliarde Jahre umrühren würde, ähnlich brächte es keinen Vorteil für diejenigen, die einem Selbst verhaftet sind, die sich im heiligen Leben und moralischer Disziplin engagieren, wenn es kein Selbst - Prinzip (Atma-dhātu) gäbe.

Das Sutra ist auffällig für die Kraft und Leidenschaft, mit der Aṅgulimālīya den Dharma lehrt und für seine Lehre, daß im Herzen aller Wesen ein einheitliches Prinzip ist : Der Buddha-Dhatu (Buddha-Natur) oder Tathāgatagarbha.

Die Lehren aus diesem Sutra sind auffallend deckungsgleich mit denen des viel längeren Nirvana-Sutra.
Die Buddhantur als höchstes Selbst wird aber weniger mit dem Atman als mit dem Brahman gleichgesetzt.

Literatur

Referenzen

Weblinks