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[[Datei:Portrait_of_Amoghavajra-Tokyo.jpg|thumb|180px|right| Bild von Amoghavajra im Tokyoer Museum]]
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Amoghavajra (Skt. अमोघवज्अमोघवज Amoghavajra; trad. Chin.: 不 不; Pinyin: Bùkōng; Jap. Fukū, Fukūkongō-Sanzō; Korean.: 불공; Vietnam.: Bất Không, 705–774) war ein Übersetzer, der zu einem der mächtigsten buddhistischen Mönche Chinas wurde.
Amoghavajra (Skt. अमोघवज्अमोघवज Amoghavajra; trad. Chin.: 不 不; Pinyin: Bùkōng, Bukong Jingang; Jap. Fukū, Fukūkongō-Sanzō; Korean.: 불공; Vietnam.: Bất Không, 705–774) war ein Übersetzer, der zu einem der mächtigsten buddhistischen Mönche Chinas wurde.


Er wurde später als einer der acht Patriarchen der Lehre im [[Shingon]]-Buddhismus anerkannt.
Er wurde später als einer der acht Patriarchen der Lehre im [[Shingon]]-Buddhismus anerkannt.
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Der gebürtige Samarkaner  eines indischen Brahmanenvaters und einer Mutter sogdischer Herkunft ging nach dem Tod seines Vaters im Alter von 10 Jahren nach China. 719 wurde er  Schüler von Vajrabodhi. Nachdem 741 alle ausländischen Mönche aus China ausgewiesen worden waren, pilgerten er und einige Mitarbeiter zu Texten nach Sri Lanka, Indochina und Indien. Während dieser Reise traf Amoghavajra offenbar Vajrabodhis Meister Nagabodhi. Er studierte das Tattvasamgraha-Tantra und kehrte 746 mit etwa fünfhundert Bänden nach China zurück.<br>
Der gebürtige Samarkaner  eines indischen Brahmanenvaters und einer Mutter sogdischer Herkunft ging nach dem Tod seines Vaters im Alter von 10 Jahren nach China. 719 wurde er  Schüler von Vajrabodhi. Nachdem 741 alle ausländischen Mönche aus China ausgewiesen worden waren, pilgerten er und einige Mitarbeiter zu Texten nach Sri Lanka, Indochina und Indien. Während dieser Reise traf Amoghavajra offenbar Vajrabodhis Meister Nagabodhi. Er studierte das Tattvasamgraha-Tantra und kehrte 746 mit etwa fünfhundert Bänden nach China zurück.<br>
750 verließ er das Gericht, um dem Militärgouverneur von General Geshu Han aus der Tang-Dynastie beizutreten, für den er in seinem Hauptquartier groß angelegte tantrische Einweihungen durchführte. <br>
750 verließ er das Gericht, um dem Militärgouverneur von General Geshu Han aus der Tang-Dynastie beizutreten, für den er in seinem Hauptquartier groß angelegte tantrische Einweihungen durchführte. <br>
754 übersetzte er den ersten Teil der Tattvasaṃgraha-Tantra-Texte (Taishō Tripiṭaka. 865), der für die äußeren Tantras des [[Vajrayana]] von zentraler Bedeutung war. Er betrachtete seine Lehren als die effektivste Methode zur Erlangung der Erleuchtung, die bisher entwickelt worden war.
754 übersetzte er den ersten Teil der [[Sarvatathāgatatattvasaṃgraha_-_Tantra|Tattvasaṃgraha-Tantra-Texte]] (Taishō Tripiṭaka. 865), der für die äußeren Tantras des [[Vajrayana]] von zentraler Bedeutung war. Er betrachtete seine Lehren als die effektivste Methode zur Erlangung der Erleuchtung, die bisher entwickelt worden war.<br>
Amoghavajra wurde während des Aufstands von An Lushan gefangen genommen, aber 757 von loyalistischen Kräften befreit, woraufhin er Riten durchführte, um die Hauptstadt zu reinigen und die Sicherheit des Tang-Staates zu festigen. <br>
Zwei Jahre später initiierte er Kaiser Suzong von Tang als Chakravartin. Im Jahr 765 verwendete Amoghavajra seine neue Interpretation des [[Prajnaparamita Sutra für menschliche Könige]] in einem aufwändigen Ritual, um dem Vormarsch einer 200.000 Mann starken Armee von Tibetern und Uiguren entgegenzuwirken, die in Chang'an einzufallen drohte. Der Anführer Pugu Huai'en fiel im Lager tot um, und seine Streitkräfte zerstreuten sich.
 
Der aufwändige Jinge-Tempel auf dem Berg Wutai wurde 767 fertiggestellt als einer seiner vielen Bemühungen, den Bodhisattva [[Manjushri|Mañjuśrī]] als Beschützer Chinas zu fördern. Amoghavajra führte weitere Riten durch, um die Katastrophe auf Ersuchen von Kaiser Daizong von Tang abzuwenden.
 
771 reichte er eine Petition an den Thron ein, 77 Schriften der 101 Schriftrollen, die er übersetzt hatte, in den Kanon der Schriften aufzunehmen.
 
Bei seinem Tod im Jahre 774 wurden offiziell drei Trauertage ausgerufen, und er erhielt posthum verschiedene erhabene Titel. <br>
Amoghavajra übersetzte nach eigenen Angaben 77 Texte, obwohl ihm in den chinesischen Kanonen noch  weitere zugeschrieben werden.
 
Sein Schüler Hui-kuo wurde sein Nachfolger und der siebte Patriarch des [[Zhenyan|esoterischen Buddhismus]]. Hui-kuo erkannte wiederum Kūkai an, der die esoterischen Lehren nach Japan übermittelte und dort die [[Shingon]]-Schule gründete.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [http://dissertationreviews.org/archives/1977  A review of Chinese Esoteric Buddhism: Amoghavajra and the Ruling Elite], Geoffrey C. Goble
* [http://dissertationreviews.org/archives/1977  A review of Chinese Esoteric Buddhism: Amoghavajra and the Ruling Elite], Geoffrey C. Goble
 
* [https://www.soas.ac.uk/buddhiststudies/events/08dec2016-foreign-astrology-in-disguise-the-sources-and-transmission-of-amoghavajras-xiuyao-jing.html Foreign astrology in disguise]: the sources and transmission of Amoghavajra’s Xiuyao jing
 
* [http://read.84000.co/section/O1JC76301JC21629.html A collection of 93 sādhanas translated by the paṇḍita Amoghavajra and the 11th century Khampa Lotsāwa Bari Chödrak], (Toh 3306-3399)


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 21. Juni 2019, 13:53 Uhr

Bild von Amoghavajra im Tokyoer Museum

Amoghavajra (Skt. अमोघवज्अमोघवज Amoghavajra; trad. Chin.: 不 不; Pinyin: Bùkōng, Bukong Jingang; Jap. Fukū, Fukūkongō-Sanzō; Korean.: 불공; Vietnam.: Bất Không, 705–774) war ein Übersetzer, der zu einem der mächtigsten buddhistischen Mönche Chinas wurde.

Er wurde später als einer der acht Patriarchen der Lehre im Shingon-Buddhismus anerkannt.

Lebenslauf

Der gebürtige Samarkaner eines indischen Brahmanenvaters und einer Mutter sogdischer Herkunft ging nach dem Tod seines Vaters im Alter von 10 Jahren nach China. 719 wurde er Schüler von Vajrabodhi. Nachdem 741 alle ausländischen Mönche aus China ausgewiesen worden waren, pilgerten er und einige Mitarbeiter zu Texten nach Sri Lanka, Indochina und Indien. Während dieser Reise traf Amoghavajra offenbar Vajrabodhis Meister Nagabodhi. Er studierte das Tattvasamgraha-Tantra und kehrte 746 mit etwa fünfhundert Bänden nach China zurück.
750 verließ er das Gericht, um dem Militärgouverneur von General Geshu Han aus der Tang-Dynastie beizutreten, für den er in seinem Hauptquartier groß angelegte tantrische Einweihungen durchführte.
754 übersetzte er den ersten Teil der Tattvasaṃgraha-Tantra-Texte (Taishō Tripiṭaka. 865), der für die äußeren Tantras des Vajrayana von zentraler Bedeutung war. Er betrachtete seine Lehren als die effektivste Methode zur Erlangung der Erleuchtung, die bisher entwickelt worden war.
Amoghavajra wurde während des Aufstands von An Lushan gefangen genommen, aber 757 von loyalistischen Kräften befreit, woraufhin er Riten durchführte, um die Hauptstadt zu reinigen und die Sicherheit des Tang-Staates zu festigen.
Zwei Jahre später initiierte er Kaiser Suzong von Tang als Chakravartin. Im Jahr 765 verwendete Amoghavajra seine neue Interpretation des Prajnaparamita Sutra für menschliche Könige in einem aufwändigen Ritual, um dem Vormarsch einer 200.000 Mann starken Armee von Tibetern und Uiguren entgegenzuwirken, die in Chang'an einzufallen drohte. Der Anführer Pugu Huai'en fiel im Lager tot um, und seine Streitkräfte zerstreuten sich.

Der aufwändige Jinge-Tempel auf dem Berg Wutai wurde 767 fertiggestellt als einer seiner vielen Bemühungen, den Bodhisattva Mañjuśrī als Beschützer Chinas zu fördern. Amoghavajra führte weitere Riten durch, um die Katastrophe auf Ersuchen von Kaiser Daizong von Tang abzuwenden.

771 reichte er eine Petition an den Thron ein, 77 Schriften der 101 Schriftrollen, die er übersetzt hatte, in den Kanon der Schriften aufzunehmen.

Bei seinem Tod im Jahre 774 wurden offiziell drei Trauertage ausgerufen, und er erhielt posthum verschiedene erhabene Titel.
Amoghavajra übersetzte nach eigenen Angaben 77 Texte, obwohl ihm in den chinesischen Kanonen noch weitere zugeschrieben werden.

Sein Schüler Hui-kuo wurde sein Nachfolger und der siebte Patriarch des esoterischen Buddhismus. Hui-kuo erkannte wiederum Kūkai an, der die esoterischen Lehren nach Japan übermittelte und dort die Shingon-Schule gründete.

Literatur

Weblinks